Ein Tor macht den Unterschied


Text: Andreas Rabel via OTZ vom 20.06.2023 / Foto: Dietrich Franke

Die Geraer U13-Mannschaft, stehend von links: Ronny Eschrich, Pauline Leuschner, Arthur Freund, Lucas Puth, Ian Poser, Finja Müller, Tayler Adam, Elian Hoffmann, Hannah Blattmann, Doreen Eschrich und Stefan Zeiß. Vorn: Moritz Wandelt und Lara Kaiser.
Die Geraer U13-Mannschaft, stehend von links: Ronny Eschrich, Pauline Leuschner, Arthur Freund, Lucas Puth, Ian Poser, Finja Müller, Tayler Adam, Elian Hoffmann, Hannah Blattmann, Doreen Eschrich und Stefan Zeiß. Vorn: Moritz Wandelt und Lara Kaiser.

Die fünften Plätze der Rollhockeyteams bei Deutschen Meisterschaften und ihre Geschichte

 

Der RSC Gera mit Amelie Franke setzt in der Panndorfhalle im Spiel um Platz fünf gegen die IGR Remscheid zum Konter an.
Der RSC Gera mit Amelie Franke setzt in der Panndorfhalle im Spiel um Platz fünf gegen die IGR Remscheid zum Konter an.

Gera/Duisburg. Zweimal Platz fünf für ein Nachwuchsteam des RSC Gera bei Deutschen Meisterschaften. Die U13-Mannschaft des Rollhockey-Vereins erreichte in Duisburg-Walsum unter acht Mannschaften Platz fünf und auch das U15-Team gewann bei der Heim-DM am Wochenende das Platzierungsspiel, hatte sich allerdings mehr erhofft in eigener Halle, mit der Unterstützung von den Rängen.
„Wir wussten, dass wir die Hammergruppe erwischt haben, gegen den Meister und Vizemeister von 2022 spielen“, sagte Enrico Rhein, der mit Alexandra Wandelt die U15er trainiert, selbst in der neuen Saison mit den Blue Lions RSC Gera in der zweiten Bundesliga spielen wird. Nach der Vorrunde fehlte den Geraer Mädchen und Jungen ein Tor, um zumindest am Sonntag das Spiel um Platz drei bestreiten zu können. Nach dem 3:3 gegen die SGR Darmstadt – am Ende DM-Zweiter – folgte gegen den späteren Meister Hülser SV Krefeld eine 4:8-Niederlage. „Am Ende haben wir ein Tor zu wenig geschossen oder eins zu viel kassiert. Aber wir sind dabei, können mithalten“, sagte Enrico Rhein. Die Geraer hatten einiges unternommen, um ihre U15-Mannschaft auf die Heim-DM vorzubereiten, nahmen lange Fahrten auf sich, um in der NRW-Liga mitzuspielen, in Nordrhein-Westfalen spielen die Top-Teams im deutschen Rollhockey. „Wir haben sehr viel gelernt. Freundschaften geschlossen“, sagte Alexandra Wandelt, die das Team verantwortlich trainiert. „Ohne unsere Spiele in NRW wären wir nicht so weit, wie wir jetzt sind. Der zeitliche und organisatorische Aufwand hat sich ausgezahlt“, sagte sie – und nach einer kurzen Pause: „Ja, mit einer Medaille haben wir schon geliebäugelt.“ Doch es sei nicht einfach ein gemischtes Team zu formieren, „da gibt es unterschiedliche körperliche Voraussetzungen, da treffen unterschiedliche Spielsysteme und vor allem Tempi aufeinander.“ Nach dem sieglosen ersten Meisterschaftstag sei die Mannschaft geknickt gewesen, doch bei der Roller-Disco auf der Außenbahn neben der Panndorfhalle rollten sich alle wieder aus, die gute Laune kam zurück.

Im Spiel um Platz fünf gegen die IGR Remscheid begann Gera mit fünf Spielerinnen auf dem Parkett, der Halbzeitstand von 3:0 war beruhigend, am Ende leuchtete ein 4:2-Sieg auf der Anzeigetafel. Das Trainerteam wechselte durch, jede und jeder kamen zum Einsatz. „Das wäre nicht möglich gewesen, wenn wir in den Finals gestanden hätten. Alles hat sein Gutes“, sagte Alexandra Wandelt. Nicht gut ist, dass das Reglement den Teams erlaubt, zwei ältere Spieler einzusetzen. Gera tat es nicht, aber Darmstadt. Das Torhütete der U17- und Zweitliga-Keeper der Hessen und auf dem Feld rollte ein U17-Nationalspieler. Das mache mehr kaputt, als es dem Nachwuchs-Rollhockey nützt, sind sich die Geraer einig und hoffen, dass diese Regelung gekippt wird.

 

 

U13-Team der Geraer erreicht überraschend Platz fünf
Umgekehrt der Fall bei den deutschen U13-Meisterschaften. Der RSC Gera fuhr mit einer Mannschaft nach  Duisburg-Walsum, die so noch nie zusammengespielt hatte, die aus U11- und U13-Spielern bestand. „Wir wussten nicht, was uns erwartet, sind ohne Platzierungsvorgaben ins Turnier gegangen. Aber: Wir wollten den Nachwuchsspielern die Möglichkeit geben, sich mit den Besten zu messen“, sagte Teammanagerin Doreen Eschrich. Wie in den anderen Nachwuchsklassen auch: Konkurrenz im Osten Deutschlands hat der RSC Gera so gut wie nicht, in den Spielen der Ostdeutschen Meisterschaft geht es nur um die Höhe der Siege, ist das Spiel Gera I gegen Gera II noch das hochklassigste.
In Walsum starteten die Gera mit einem 1:9 gegen die Gastgeber, da war die Unsicherheit zu spüren, musste Trainer Stefan Zeiß den einen oder anderen fast überreden, aufs Parkett zu rollen. Am Ende des Turniers hatten die Geraer drei Spiele gewonnen und zwei verloren. Im Spiel um Platz fünf gegen die TuS Düsseldorf-Nord (6:0) musste der Trainer keinen mehr überzeugen: „Alle wollten spielen. Wir waren zu einer Einheit geworden. Das ist das Schöne, zu sehen, was ein Turnier für eine Dynamik entwickeln kann.“