Der Trainerin geht das Herz auf


Text: Andreas Rabel via OTZ / Foto: Daniel Hoffmann - 09.09.2023

Das erfolgreiche U9-Team von links: Natalie Sudin, Jessica Sudin, Willi Korn, Mira Wacker, Hannes Franke, Robert Sudin, Oskar Caba, Jannik Scheffler und Dietrich Franke. vorn liegend: Ida Müller

Das U9 Team des RSC Gera erkämpfen sich beim Saison-Abschlussturnier die Bronzemedaille

 

Gera Nur wenig Spielpraxis, für den einen oder anderen waren es sogar die ersten offiziellen Spiele.

 

Umso überraschender: Das U9-Team des RSC Gera kehrte vom Saisonabschluss-Turnier, der inoffiziellen deutschen Meisterschaft in Hamm-Herringen, bronze-geschmückt zurück.

 

„Wir fahren immer zu Turnieren, um etwas zu reißen“, sagt Trainerin Natalie Sudin. Doch in Hamm sei es schon besonders gewesen. „Wir wussten nicht, was uns erwartet. Und die anderen Mannschaften wussten auch nicht, wie sie uns einschätzen sollten.“

 

Doch es hat sich herumgesprochen, der Rollhockey-Nachwuchs wird in Gera gut ausgebildet, mit einer Überraschung ist immer zu rechnen. Das Problem: Im Osten Deutschlands schafft es bis auf Gera kein Verein mehr, eine U9-Mannschaft auf die Rollen zu stellen. Was blieb den Geraern anderes übrig, als interne Spiele zu organisieren. Vor diesem Hintergrund traten die Rookies die Reise nach Hamm an, um Erfahrungen zu sammeln und auf keinen Fall Letzter zu werden.

 

Die Aufregung sei groß gewesen, wen wundert es, sagt die Trainerin. Das erste Spiel gegen Recklinghausen ging 2:4 verloren, doch keiner ließ den Kopf hängen. Im Gegenteil. Siege gegen Cronenberg und Krefeld folgten. Im Halbfinale ging es erneut gegen Recklinghausen. Die Geraer gingen in Führung, verloren unglücklich mit 1:2. „Das war schade. Wir haben uns gesteigert, toll gekämpft“, sagt Natalie Sudin.

 

Mit einem 6:3 gegen Krefeld belohnten sich die Geraer für den Aufwand und den Einsatz, holten Bronze hinter Herringen und Recklinghausen. Zum Geraer Tross zählten auch etliche Eltern. „Der blaue Block auf der Tribüne war nicht zu übersehen und erst recht nicht zu überhören“, sagt Natalie Sudin, die zurecht stolz auf ihr Team ist. „Wenn ich sehe, wie die Mannschaft versucht, umzusetzen, was wir uns im Training erarbeiten, wie alle kämpfen, sich gegenseitig helfen und unterstützen, dann geht mir das Herz auf, dann sind das die Momente, die einen Trainer glücklich machen“, sagt die 31-Jährige, die die meisten aus der Mannschaft schon länger begleitet. Die frühere U18-National- und Bundesligaspielerin betreut im Verein die Anfänger und die U9. Nun heißt es Abschied nehmen, die meisten Rookies wechseln in die U11. Am Freitag gab es das erste gemeinsame Training.