Länderpokal der A-Jugend


D. Franke - 10.12.2024

Am vergangenen Wochenende machten sich die Spieler des RSC Gera ein weiteres Mal auf den Weg gen Nordrhein-Westfalen. Diesmal vertraten unsere B- und A-Jugend Spieler allerdings das Land Thüringen, genauer den Thüringer Eis- und Rollsportverband (TERV) beim Länderpokal der A-Jugend in Hamm/Herringen. Ebenso im Gepäck steckte unser Daniel, der das gesamte Wochenende alle Spiele Live auf YouTube begleitete. 

 

Zum Auftakt des Länderpokals der A-Jugend traf die TERV-Auswahl auf den Titelverteidiger und Favoriten aus Nordrhein-Westfalen. Die Ausgangslage war klar: NRW dominierte in den vergangenen Jahren diesen Wettbewerb und trat auch diesmal mit einem eingespielten und hochklassigen Kader an.

In der ersten Halbzeit zeigte sich das erwartete Bild: Die NRW-Auswahl übernahm von Beginn an das Kommando und drängte die Thüringer tief in die eigene Hälfte. Doch die Defensive der TERV-Auswahl hielt zunächst stand und machte es den Favoriten schwer, klare Chancen herauszuspielen. Erst ein sehenswerter Fernschuss, brachte NRW in Führung.Die Thüringer, die sich vorrangig auf eine kompakte Defensive konzentrierten, versuchten vereinzelt über Konter gefährlich zu werden. Diese Vorstöße blieben jedoch zu unpräzise, um die gut organisierte Abwehr der NRW-Auswahl ernsthaft in Gefahr zu bringen. Noch vor der Pause nutzte NRW seine spielerische Überlegenheit und erhöhte mit zwei weiteren Treffern auf 3:0.

In der zweiten Halbzeit machte der Favorit schnell alles klar: Drei weitere Tore kurz nach Wiederanpfiff unterstrichen die Dominanz der NRW-Auswahl. Mit dem beruhigenden Vorsprung nahm NRW anschließend das Tempo aus dem Spiel, wodurch sich eine ausgeglichenere Partie entwickelte. Beide Teams kamen zu weiteren Torchancen, doch sowohl Moritz im TERV-Tor als auch der NRW-Keeper zeigten gute Reflexe und verhinderten weitere Treffer.

Die TERV-Auswahl zeigte trotz der Niederlage eine kämpferische Leistung - erst am Ende des Turnier sollte sich heraus stellen, dass dies das beste Ergebnis des Wochenendes gegen den späteren Turniersieger darstellen würde. 

 

Im zweiten Spiel des Länderpokals stand die TERV-Auswahl der A-Jugend-Nationalmannschaft der Damen gegenüber. Die Damen kamen mit viel Selbstvertrauen aus ihrem Auftaktsieg gegen Hessen und wollten auch gegen die Thüringer punkten. 

Von Beginn an war es ein ausgeglichenes Spiel: Während die Damen etwas mehr Ballbesitz hatten, waren die Angriffe der TERV-Auswahl gefährlicher. In der 5. Minute zeigte Maximilian seine individuelle Klasse und brachte Thüringen mit einem sehenswerten Sololauf verdient in Führung. Doch die Freude währte nur kurz: Maximilian stoppte eine Gegenspielerin regelwidrig und sah dafür die blaue Karte. Die Damen konnten den fälligen Direkten zwar nicht verwandeln, nutzten jedoch die Überzahl geschickt zum schnellen Ausgleich. Kurz darauf leistete sich die TERV-Auswahl einen unglücklichen Moment: Ein vermeintlich harmloser Schuss rutschte Moritz unter der Schiene hindurch – 2:1 für die Damen. Doch die Thüringer ließen sich nicht entmutigen und blieben die aktivere Mannschaft. Ein Konter der Damen führte dennoch zum 3:1. Der Anschlusstreffer von Otto drei Minuten vor der Pause war der verdiente Lohn für das Thüringer Engagement. Bis zur Halbzeit entwickelte sich ein regelrechtes Powerplay der TERV-Auswahl, doch trotz zahlreicher Chancen wollte der Ball einfach nicht über die Linie.

Auch in der zweiten Halbzeit blieb Thüringen spielbestimmend. Doch die Nationalmannschaft nutzte ihre Chancen eiskalt: Aus einem Gestocher fiel das 4:2, ehe eine Direktabnahme das 5:2 brachte und nur kurz stand es 6:2. Die TERV-Auswahl gab jedoch nicht auf und kam drei Minuten vor Schluss durch Connors sehenswerten Fernschuss auf 6:3 heran. In der Schlussphase warfen die Thüringer alles nach vorne, was den Damen zunehmend Probleme bereitete. Doch trotz eines Penaltys und weiterer Chancen wollte kein weiterer Treffer gelingen.

 

Im dritten und letzten Spiel des Tages traf die TERV-Auswahl auf die SG Baden-Sachsen. Ist ein SG an sich schon schwer einzuschätzen, wurde dies noch einmal  verstärkt, da die SG nebst Sachsen und Südbadener noch drei NRW Gastspieler aus dem Hut zauberten. 

Zu Beginn war die SG Baden-Sachsen die dominierende Mannschaft und setzte Thüringen früh unter Druck. Doch der TERV nutzte eiskalt seine erste Gelegenheit: Amelie zog ab, der Ball prallte an der Schiene des Torwarts ab, und Maximilian verwandelte den Abpraller sehenswert aus der Luft zur frühen 1:0-Führung. Anschließend entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel mit Phasen, in denen beide Teams zu Chancen kamen. Direkt nach der Führung hatte die TERV-Auswahl einen leichten Vorteil, doch gegen Ende der ersten Halbzeit kippte das Spiel zugunsten der SG. Baden-Sachsen drängte mit aller Macht auf den Ausgleich, doch die Thüringer Abwehr zeigte eine starke Leistung, und wenn doch ein Abschluss durchkam, war Moritz im Tor zur Stelle. Die wenigen Konter der Thüringer blieben ungenutzt, sodass es mit der knappen Führung in die Pause ging.

In der zweiten Halbzeit kam Thüringen mit frischem Schwung zurück auf das Feld. Die Mannschaft übernahm wieder die Spielkontrolle, und Max belohnte die Bemühungen mit einem Fernschuss zum 2:0. Doch die vermeintlich sichere Führung hielt nicht lange: Amelie verlor als letzte Spielerin in einem 1-gegen-1-Duell den Ball, und die SG verkürzte auf 2:1. Nach dem Anschlusstreffer geriet das Spiel der Thüringer ins Wanken. Die SG erhöhte den Druck, und nur dank mehrerer starker Paraden von Moritz blieb die Führung bestehen. Eine Auszeit 4:30 Minuten vor Schluss brachte zumindest den Kampfgeist zurück, doch die defensive Zuordnung blieb wackelig. Trotz aller Anspannung und großem Zittern brachten die Thüringer das Ergebnis über die Zeit. Mit einer kämpferischen Leistung sicherte sich das Team am Ende einen knappen 2:1-Erfolg, der allerdings bis zur letzten Sekunde hart erarbeitet werden musste.

 

Im letzten Vorrundenspiel traf die TERV-Auswahl auf Hessen – es ging im direkten Duell um den Einzug ins Halbfinale. Die Ausgangslage war klar: Thüringen brauchte mindestens ein Unentschieden, um die nächste Runde zu erreichen.

Die erste Halbzeit war geprägt von einem ausgeglichenen Spiel. Hessen nutzte eine seiner wenigen Chancen und ging mit 1:0 in Führung. Thüringen hatte zwar mehr Spielanteile, konnte daraus aber nur selten echte Gefahr entwickeln. Der vermeintliche Ausgleich der Thüringer wurde zurückgepfiffen, da der Schiedsrichter zuvor bereits auf Bully entschieden hatte. Mit dem knappen Rückstand ging es in die Pause – eine schwierige Ausgangslage, da Hessen zu diesem Zeitpunkt das Halbfinalticket sicher hatte.

Nach der Pause drehte die TERV-Auswahl auf. Ein abgefälschter Schuss und ein präziser Fernschuss – beide durch Maximilian – brachten Thüringen auf die Siegerstraße. Doch Hessen schlug zurück und glich wenige Minuten später aus. Die Schlussphase war an Spannung kaum zu überbieten: Thüringen musste nicht nur den Druck des Gegners abwehren, sondern auch das Risiko eines 10. Teamfouls vermeiden, das einen direkten Freistoß für Hessen bedeutet hätte. Mit großem Einsatz und kämpferischem Willen hielt die TERV-Auswahl das Unentschieden über die Zeit.

 

Im Halbfinale traf die TERV-Auswahl wieder auf den klaren Turnierfavoriten aus NRW. Die Partie begann denkbar schlecht für Thüringen: Bereits in der ersten Minute ging die NRW-Auswahl durch einen platzierten Fernschuss in Führung. Es entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor – das der Thüringer. Während NRW sicher kombinierte und den Ball zirkulieren ließ, konzentrierte sich die TERV-Auswahl auf die Verteidigung. Doch zweimal fehlte die nötige Aufmerksamkeit, und NRW erhöhte auf 3:0. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit fand Thüringen besser ins Spiel und hielt den Angriffen des Favoriten stand – bis kurz vor der Pause, als NRW noch das 4:0 nachlegte.

In der zweiten Halbzeit zeigte die TERV-Auswahl Kampfgeist und versuchte mit wenigen Kontern den Anschluss zu erzielen. Doch die Angriffe waren entweder zu unsauber oder wurden vom starken Torhüter der NRW-Auswahl entschärft. Auf der anderen Seite spielte NRW das Spiel souverän zu Ende und nutzte seine Chancen konsequent.

Endstand: 7:0

 

Im Spiel um Platz 3 traf die TERV-Auswahl auf die U17w-Nationalmannschaft – eine Neuauflage des Vorrundenduells, das die Mädchen deutlich mit 6:3 für sich entschieden hatten. Doch diesmal präsentierte sich Thüringen deutlich wacher und dominierte von Beginn an das Geschehen. Trotz der Thüringer Überlegenheit gingen die Damen mit ihrer ersten Chance in Führung. Doch die TERV-Auswahl ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und drängte weiter auf den Ausgleich. Mitte der ersten Halbzeit war es dann so weit: Freya fälschte einen Schuss unhaltbar ab – 1:1. Mit diesem ausgeglichenen Zwischenstand ging es in die Pause.

Aus der Halbzeitpause kamen die Damen zunächst besser ins Spiel, doch Thüringens Defensive stand sicher, angeführt von einem erneut starken Moritz im Tor. Offensiv gelang der TERV-Auswahl zunächst wenig, bis ein Standard die Führung brachte: Nach einer blauen Karte für die Damen verwandelte Amelie den fälligen Direkten etwas glücklich zum 2:1. Die Führung hätte Sicherheit geben sollen, doch ein Fehler in der Defensive brachte die U17 zurück ins Spiel – 2:2. Kurz darauf folgte der nächste Schockmoment, als eine unbewachte Spielerin frei vor Moritz auftauchte und das 3:2 für die Nationalmannschaft erzielte. In der Schlussphase warf Thüringen alles nach vorne, doch trotz einiger Chancen wollte der Ball nicht mehr ins Tor.

 

Die TERV-Auswahl zeigte im letzten Spiel nicht nur eine kämpferische sondern auch ihre beste Leistung des Turniers und verlangte den Mädchen alles ab, doch individuelle Fehler kosteten am Ende den Platz auf dem Podium.

 

Thüringen beendet das Turnier auf dem vierten Platz und kann stolz auf die gezeigte Leistung sein. Als kleinster Verband trat man mit einem eigenen Team an – ohne auf Gastspieler angewiesen zu sein. Besonders bemerkenswert: Thüringen war das einzige Team, das gegen die dominierende NRW-Auswahl in beiden Begegnungen unter zehn Gegentoren blieb. Alle anderen Gegner kassierten mindestens 11 Treffer, darunter ein beeindruckendes 14:0 im Finale gegen die SG Baden/Sachsen, das gleichzeitig das höchste Ergebnis des Turniers war. Mit dieser souveränen Leistung sicherte sich NRW verdient den Titel – herzlichen Glückwunsch aus Thüringen!

 

Für den TERV liefen auf: Moritz Wandelt (TW), Amelie Franke, Freya Müller, Hannah Blattmann, Connor Kleinschmidt, Maximilian Wandelt, Otto Freund, Yannick Wunderlich